Blutegeltherapie

Wissenschaftliche Studien beweisen, dass bereits nach 1-2 Blutegelbehandlungen die Schmerzen bei Arthorse um 80% gelindert werden können.

Allgemeines zu den Blutegeln

Bereits im Altertum galt der Blutegel als «lebende Apotheke». Die Blutegeltherapie wird im Fachbereich Hirudotherapie genannt und ist eines der ältesten, sowie traditionsreichsten Therapieverfahren in der Geschichte der Medizin. Früher wurden die Blutegel nur als lokaler Aderlass eingesetzt, wobei man heute die Tiere aufgrund der Wirkung Ihres Speichelsekrets schätzt. Die Blutegeltherapie zählt zu den ausleitenden Verfahren. Unter strenger Kontrolle werden die Egel speziell für medizinische Zwecke in einem Labor in der Schweiz gezüchtet und an ausgebildete Hirudo-Therapeuten geliefert.


Wie wirkt die Blutegeltherapie?

Die Wirkung der Blutegel geht weit über die lokale Blutentziehung und deren entstauenden Effekte hinaus. Der Blutegel gibt während des Saugens Wirkstoffe ab, unter anderem Hirudin (gerinnungshemmend), Hyaluronidase, Apyrase, Kollagenase und Egline (entzündungshemmende und antiseptisch).

Die 5 wichtigsten Wirkmechanismen

  • Blutverdünnend (wirkt sich positiv auf die Fliesseigenschaften des Blutes aus)
  • Schmerzlindernd und entzündungshemmend
  • Regt die Bildung von neuem Blut an
  • Verbessert die Beweglichkeit der behandelten Gelenke


Traditionelle Anwendungen bei z.B.:

  • Venöse Stauungen und Venenentzündung (Krampfadern, Besenreiser, Durchblutungsstörungen)

  • Baker-Zyste

  • Akute und chronische Gelenkschmerzen (z.B. Arthrose / Arthrits / Rheuma)

  • Hexenschuss, Bandscheibenvorfall, Ischias, Frozen Shoulder

  • Muskelverspannungen und Myalgie

  • Verstauchungen und Zerrungen

  • Tinnitus

  • Kopfschmerzen, Migräne

  • Menstruationsbeschwerden

  • Furunkel, Karbunkel und Abszess

  • Gürtelrose

  • Unterstützend bei Bluthochdruck

  • Schmerzhafte Entzündungen an Sehnen und Bändern (wie Tendinitis, Bursitis)

  • Unterstützung der schnelleren Heilung von Narben und Verletzungen


Wann darf eine Blutegeltherapie nicht durchgeführt werden?

  • Während der Menstruation

  • Schwangerschaft

  • Grippaler Infekt

  • Blutgerinnungsstörungen

  • Blutverdünnende Medikamente

  • Anämie

  • Gastritis

  • Immunsuppression

  • Transplantierte und dialysepflichtige Patienten

  • Allergie auf tierische Eiweisse


Wie läuft eine Behandlung mit Blutegeln ab?

Vor dem ersten Termin zur Blutegeltherapie wird ein Aufklärungsgespräch (Inhalt: Anamnese, Wirkung und Nebenwirkungen der Therapie, Wundversorgung, Nachwirkungen) von ca. 30 – 45 Minuten in meiner Praxis oder telefonisch durchgeführt. Anschliessend erhältst du ein «Patienten Aufklärungsformular», auf dem alle Informationen noch einmal im Detail aufgeführt sind. Dieses Formular soll unterschrieben zur ersten Blutegelbehandlung mitgenommen werden.

In der Regel dauert eine Blutegeltherapie zwischen 1.5 – 2 Stunden. Bitte plane deshalb einen 2-stündigen Aufenthalt in meiner Praxis ein. Am besten nimmst du bequeme und weite Kleidung mit. Am Ende der Blutegelbehandlung werden die Bissstellen mit einem saugfähigen Verband eingebunden, damit die starke Nachblutung aufgefangen werden kann. Diese starke Nachblutung ist ein wichtiger Teil der Therapie und kann bis zu 24 Stunden anhalten.

Was ist vor jeder Blutegelbehandlung wichtig?

Am Behandlungstag sollten keine Duftstoffe (Parfüm, Seifen, Salben, Badezusätze, Duschgels, Rasierwasser, etc.) auf der Haut aufgetragen werden. Die Blutegel sind sehr geruchsempfindlich und beissen ansonsten nur sehr schlecht oder gar nicht.

Was musst du nach der Blutegelbehandlung beachten?

  • Plane Dir am Behandlungstag Ruhe ein (Keine sportlichen Aktivitäten oder starke körperliche Arbeiten)
  • Kratze und reibe nicht an den Bisswunden
  • Wechsle regelmässig den Verband (Verbandsmaterial erhältst du bei mir in der Praxis)
  • Am Behandlungstag sollte viel getrunken werden (Wasser oder ungesüssten Tee)

Kosten: (nach Tarif 590)

Blutegel inkl. Verband: CHF 25.– pro Stück*

Behandlungszeit: 1.5h bis 2h: CHF 120.– pro Stunde

*Je nach Beschwerdebild werden 6 bis max. 10 Blutegel benötigt


Krankenkasse:

Kläre am besten vorgängig bei Deiner Krankenkasse ab, welche Leistungen in welchem Umfang übernommen werden. Gerne erstelle ich Dir hierfür einen Kostenvoranschlag.

Wichtig: Die Blutegeltherapie wird von der Krankenkasse unter der Methode «Ausleitende Verfahren» (Nr. 219) vergütet.